CDU Haigerloch

Stadtrat verliert den "Leitwolfgang"

Haigerloch. Die CDU verliert eine ihrer wichtigsten Persönlichkeiten im Stadtrat. Am Dienstag wurde Wolfgang Ketterer unter großem Applaus aller Fraktionen aus dem Gemeinderat verabschiedet.
Er ist älter als 62 und er ist weit länger als zehn Jahre im Gemeinderat: Es gab also keinen Grund dem Unternehmer aus Bad Imnau seinen Abschied zu verweigern, zumal er selbst per Schreiben an den Bürgermeister erklärt hatte, dass er sein Mandat aus Altersgründen nicht mehr wahrnehmen möchte. "Ich danke Ihnen für alles, was Sie für die Stadt geleistet haben, bleiben Sie uns als Ratgeber erhalten", sagte Bürgermeister Heinrich Götz und überreichte Wolfgang Ketterer zum Abschied eine Urkunde und ein Weinpräsent. Götz betonte in seiner Ansprache, dass Ketterer seit 1975, also von Anfang an, die Entwicklung der Stadt maßgeblich mitgeprägt habe. Er sei aber nicht nur ein kommunalpolitisch aktiver Mensch gewesen, sondern habe auch immer die Nähe zu den Vereinen gehabt und diese unterstützt. Platzhirsch, Vorbild, Mann mit Gespür, ehrlicher Arbeiter ja sogar ein "Leitwolfgang" war Wolfgang Ketterer in den Augen des CDU-Fraktionssprechers Alexander Siedler. In 36 Jahren, so rechnete Siedler vor, habe Ketterer über 2000 Stunden oder umgerechnet ein Jahr volle Arbeitskraft in den Gemeinderat investiert. Seine Arbeit im Ortschaftsrat, im
Kreistag und bei den Fraktionssitzungen gar nicht mitgerechnet.
"Du hast immer genau abgewogen und lösungsorientiert mitentschieden, du hattest das Gespür dafür, wann man besser Gas gibt und wann man lieber bremst", wandet sich Siedler in sehr persönlichen Worten an den früheren CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat.
Siedler, Konrad Wiget und Hans Fischer überreichten Ketterer als gemeinsames Geschenk der CDU, der Freien Wähler und der Sozialökogischen Liste ein Bild von Maler Karl Hurm mit dem ambivalent zu verstehenden Titel "Mann zwischen Bäumen". Für Ketterers Ehefrau Karin gab es Blumen.
Wolfgang Ketterer selbst war die Rührung über die ehrenden Worte anzumerken. "Es war immer sehr interessant, das Gemeinwohl mitgestalten zu können", sagte er im Rückblick auf seine Gemeinderatsarbeit. Jedem Bürger, der die Fähigkeiten dazu habe, könne er nur empfehlen, sich zur Wahl zu stellen.
Nachdem keine Hinderungsgründe festgestellt wurden, leistete Ketterers Nachfolger im Stadtrat, Walter Straub aus Bad Imnau, den Amtseid.

(Quelle: Schwarzwälder-Bote)