CDU Haigerloch

"Sie haben hier, was sie brauchen"

Von Birgit Fechter Haigerloch. Zum Neujahrsempfang des CDU-Stadtverbandes im Foyer der Witthauhalle begrüßte der Stadtverbandsvorsitzende Hans Wiest auch Landrat Günter-Martin Pauli und Bürgermeister Heinrich Götz.


Gastredner zum Thema "Schulreform und Bildungspolitik", waren der Karl- Wilhelm Röhm, stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion und gleichzeitig Leiter des Gymnasiums Münsingen, sowie der Leiter des Haigerlocher Gymnasiums, Helmut Opferkuch.

Götz fand es "toll", dass die CDU das Thema Bildung aufgreife. Die Investitionen in die Bildung, die die Stadt zum Beispiel mit dem Schulneubau tätige, belaste zwar den Haushalt, nütze aber allen. Der Bürgermeister forderte von der Politik, dass die Ganztageschule gesetzlich verankert werden müsse, damit die Kosten dafür "nicht den Kommunen auf die Füße fallen". Notwendig sei auch eine bessere Ferienbetreuung und eine Betreuung freitagnachmittags.
Auch dürfe man die Augen nicht vor der Gemeinschaftsschule verschließen. Der CDU-Landtagsabgeordnete Günter-Martin Pauli verwies auf die Erfolge seiner Partei in der Bildungspolitik. Helmut Opferkuch gab einen kurzen Abriss über die Entwicklung vom Pro- zum Vollgymnasium und dem damit verbundenen erhöhten Raumbedarf. Er erläuterte, was die Schule in den verschiedenen Klassenstufen alles anbietet, um aus Schülern kritikfähige junge Erwachsene zu machen, die den Anforderungen von Studium und Beruf gewachsen sind.

Ein Unsicherheit sei die Entwicklung des Gymnasiums. Haigerloch habe sich darum beworben, wieder einen G9-Zug zu bekommen, da das benachbarte Sulz diesen bekommen habe und auch Hechingen sich darum beworben habe. Wenn das Hechinger Gymnasium zu G9 zurückkehre, fielen vermutlich Schüler aus Rangendingen weg, und das Haigerlocher Gymnasium verlöre an Attraktivität. Allerdings bewertete Opferkuch die Chancen beider Schulen, bei G9 zum Zug zu kommen, als schlecht. Für Haigerloch sei dies aber keine Tragödie, denn man habe viel in G8 investiert und tue das immer noch, damit man attraktiven Unterricht anbieten und die Schüler richtig begleiten könne.

Eine Gemeinschaftsschule, wie sie in Rangendingen geplant sei, tue dem Haigerlocher Gymnasium seiner Einschätzung nach nicht weh, da der "klassische Gymnasiast" auch weiterhin das Gymnasium besuchen werde. Röhm stellte seinen Vortrag anfangs unter das Thema "Wohin gehst du, Schule?" Er forderte, dass der Lehrerberuf gesellschaftlich wieder anerkannt werde und sich für Schüler "Leistung als alte schulische Tugend" wieder lohne.

Als er zum Thema Gemeinschaftsschule kam, legte er das Manuskript zur Seite und redete frei von der Leber weg: "Wozu soll eine Gemeinschaftsschule gut sein?" fragte er. Ziel jeder Schule müsse sein, die Schüler zu den passenden Abschlüssen zu führen. Mit der Gemeinschaftsschule solle vor allem die Realschule kaputt gemacht werden, "und diese Schulart hat es am wenigsten verdient", meinte Röhm. "Sie in Haigerloch haben alles, was sie an Schulen brauchen. Ich freue mich für Haigerloch", so der Pädagoge. Er wünsche den Lehrern und Schulleitern, dass nicht ständig eine neue bildungspolitische Sau durchs Dorf getrieben würde, sondern dass die Schulen und die Schulträger die Zeit bekämen, sinnvolle Weiterentwicklungen umzusetzen und die Schulen voranzubringen.

Quelle: Schwarzwälder Bote