CDU Haigerloch

Stolz auf den Bildungsstandort

Haigerloch: Zwei Referate prägten den Empfang des CDU-Stadtverbandes. Schulleiter Opferkuch sprach zur Bildungslandschaft am Beispiel des Haigerlocher Gymnasiums; der Abgeordnete Röhm über die Gesamtschulen.

Bürgermeister Heinrich Götz freute sich als Hausherr im Foyer der Witthauhalle auf die Referate über die "Schulreform und Bildungspolitik", sowohl aus beruflicher Sicht wie auch als Familienvater. Investitionen in die Bildung seien bestens angelegtes Geld, die zwar den Haushalt belasteten, aber auch zur Stärkung der Haigerlocher Bildungslandschaft beitragen würden.

An die beiden Landtagsabgeordneten richtete Götz den Appell, endlich die Ganztagsschule im Gesetz zu verankern.

Landrat Günther-Martin Pauli verwies darauf, dass auch in der Opposition die CDU als stärkste politische Kraft beim Thema Bildung Flagge zeige. "Wir brauchen uns in Baden-Württemberg im Bereich der Bildung nicht zu verstecken und können dabei auf die Erfolge der CDU in den vergangenen 60 Jahren aufbauen", so Pauli. Der Landrat hält nichts davon, bei immer weniger Schülern immer mehr und neue Schultypen auf den Weg zu bringen.

Haigerlochs Gymnasiums-Schulleiter Helmut Opferkuch zeigte sich gleich zu Beginn seines Referats "stolz auf den Bildungsstandort Haigerloch" und legte zunächst aus der Schulstatisik die neuesten Zahlen dar. Derzeit besuchen 1634 Schüler die vier Grundschulen in Haigerloch, Gruol, Owingen und Trillfingen, die Werkrealschule in Stetten, die Realschule und das Gymnasium in Haigerloch sowie die Förderschule in Bad Imnau. Aus Umlandgemeinden kommen 422 Schülerinnen und Schüler, was laut Opferkuch kein Nachteil sei, denn beim derzeitigen Schulerweiterungsbau für Realschule und Gymnaisum erhöhten die auswärtigen Schüler den Regelzuschuss der Schulbauförderung von 33 auf 48 Prozent. Im Blick auf die Zukunft der vier Grundschulstandorte sah Opferkuch mittelfristig bei derzeit 393 Grundschülern diese als gesichert an. Das gelte auch für die Werkrealschule in Stetten mit derzeit 179 Schülern in acht Klassen. Die größte Schule ist aktuell die Realschule mit 539 Schülern in 20 Klassen, gefolgt vom Gymnasium mit 520 Schülern in 24 Klassen. Der Anteil der auswärtigen Schüler beträgt bei der Realschule 38,8 Prozent und beim Gymnasium 36,9 Prozent. Beide Schulen bieten die Ganztagsschule in der offenen Form an. "Alle unsere weiterführenden Schulen werden sich positiv weiterentwicklen, haben eine große Akzeptanz und deshalb auch einen großen Auswärtigenanteil", so der Schulleiter des Gymnasiums.

Im folgenden stellte Helmut Opferkuch vor allem sein Gymnasium vor. Dort wurde im Jahr 2004 das G8 installiert und im letzten Jahr ein Antrag auf den Modellversuch G9 gestellt. 2008 wurden in der Realschule und im Gymnasium der Ganztagesbetrieb eingeführt. 2009 gab es die ersten Gespräche in Sachen Schulerweiterung, nachdem wegen Raumnot inzwischen Klassen nach Hart, Gruol und ins Feuerwehrgerätehaus ausgelagert werden mussten. Der zum neuen Schuljahr fertig werdende 3,6 Millionen Euro teure Schulerweiterungsbau im Schulzentrum umfasst neun Klassenzimmer, zwei Werk- und drei Fachklassenräume. Der Oberstudiendirektor bezeichnete den Schulneubau als eine "unheimliche Verbesserung der Lernbedingungen für beide Schulen".

In der Folge setzte sich der Abgeordnete Karl-Wilhelm Röhm kritisch mit der geplanten Gesamtschule der grün-roten Landesregierung auseinander. Wobei er voranstellte: "Bei der Bildung kennt sich jeder aus, das ist das Problem." Die Frage aber sei: "Wohin gehst du, Schule - oder: was wird aus unserer Schule." Dabei verwies Röhm auf die negativen Schlagzeilen in den Medien, die im krassen Missverhältnis zur positiven Bilanz an der Schulen aller Typen stünden: "Der Großteil unserer Lehrerinnen und Lehrer ist zuverlässig und engagiert. Sie unterstützen und begleiten kompetent ihre Schüler und machen auch außerschulisch eine gute Arbeit." Ziel müsse es deshalb sein, dem Lehrerberuf in der Gesellschaft wieder zu mehr Anerkennung zu verhelfen, so Röhm. In diesem Zusammenhang brach der Abgeordnete auch eine Lanze für den "guten alten Lehrplan für die Schulen, der zugleich einen Lernplan für die Schüler darstellt". Dabei müsse dieser in ganz Deutschland so vereinheitlicht werden, dass ein Umzug in ein anderes Bundesland für junge Menschen keine unüberwindbaren Nachteile bringe. Als wichtig erachtete der CDU-Mann außerdem die Frage nach dem Wissen, den Fertigkeiten und der Sozialkompetenz - alles Voraussetzungen für ein Studium oder eine Ausbildung. "Leistung muss sich lohnen" - diese alte schulische Tugend müsse im Vordergrund stehen.

Im Weiteren stellte Karl-Wilhelm Röhm anerkennend fest: "Haigerloch hat alles, was eine Bildungslandschaft braucht." Weil Kinder unterschiedliche Begabungen hätten, sei es Pflicht der Schule, diese zu fördern. In diesem Zusammenhang machte der Abgeordnete keinen Hehl daraus, dass er von einer Gesamtschule als "Verheißungsschule - eine Schule für alle" der Landesregierung nichts hält.

"Die Gesamtschule ist ein bildungspolitischer Angriff auf die Realschule, die gute Arbeit beispielsweise für eine Ausbildung im Handwerk, in der Industrie und in der Verwaltung leistet", meinte Röhm. Gerade die Werthaltigkeit des jeweiligen Abschlusses sei doch "ein Pfund für jeden jungen Menschen". Dazu gehöre auch die Ehrlichkeit der Verantwortlichen. "Sind sie froh, dass sie in Haigerloch alle Schultypen haben. Ich freue mich für ihr Stadt", schloss der CDU-Fraktionsvize seine Ausführungen.

 

Quelle: SÜDWEST PRESSE Online-Dienste GmbH